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Beerdigung ohne Gott !?

Bremen, d. 19.06.2014



Liebe Frau R.
liebe Gruppen - Frauen
liebe Frau Pastorin


Was aus Liebe getan,
ist jenseits von
Gut und Böse

(Nietzsche)





an diese klugen Worte möchte ich mich halten.

Meine Mutter hat in den Gruppen, die von der Kirche angeboten werden, eine Heimat gefunden und das ist gut so.
Ohne das Zutun aller Frauen, wäre das nicht möglich gewesen.
So danke ich Ihnen allen.

Sich aufgehoben fühlen in dieser Gemeinschaft schließt meines Erachtens aber nicht zwangsläufig
eine christliche Gläubigkeit und den Wunsch nach einer Begleitung einer Pastorin ein, die in ihrem Amt sehr gefordert ist und wo die Seelsorge dem Zeichen unserer schnellen Zeit weichen muß.

In einigen Gesichtern, auch in Ihrem, liebe Frau R., las ich Missbilligung über mein Verhalten gegenüber meiner Mutter. Sie haben Recht, ich war nie die Tochter, die sich meine Mutter gewünscht hat, aber ich habe sie auf meine Weise immer lieb gehabt.

Es gibt viele Brücken zwischen Müttern und Töchtern, oft sind Sie nicht leicht zu überschreiten.
Aber wer wüsste das nicht besser als wir, die wir nicht nur Töchter, sondern auch Mütter sind.

Ich wünschte mir im Nachhinein, Sie wären auch mit mir nachsichtig und „mütterlich – flexibel“
am Tag des Gedenkens an meine Mutti umgegangen.

Mein Verständnis von Kirche und Kirchengruppen ist Integration und Verständnisbemühungen, auch da, wo man vielleicht keins hat.

Solange sich nicht darum intensiv bemüht wird, auch Andersdenkende zu respektieren, möchte ich lieber fernbleiben.

Ihnen allen wünsche ich ein tiefes Hineinwachsen in die Menschlichkeit.

Hanna Scotti